Seit 2014 fördert Erasmus Plus persönliche Begegnungen, digitalen Austausch und gemeinsame Projekte für Schulen aus ganz Europa. Das Gymnasium Kirchseeon hat sich erfolgreich um Teilnahme in der Erasmus Plus-Familie beworben. Nun kann die Schule in den Jahren 2023-2027 EU-Gelder für Schüler- und Lehreraustausche sowie für internationale Projekte nutzen.
Erasmus Plus setzt Schwerpunkte für die schulische Bildung in Europa: Inklusion, gerechte Teilhabe, digitale Bildung und Nachhaltigkeit – so lauten die vier Säulen von Erasmus+, auf welchen die Begegnungen und Projekte basieren sollen. So wird auch explizit die Teilnahme von benachteiligten Schülern sowie Green Travel als Transportmittel gefördert.
Für unsere Schule bedeutet das konkret, dass unsere bestehenden Schulpartnerschaften mit Schulen in Le Rheu, Frankreich, in Alcalà la Real, Spanien und in Rovaniemi, Finnland finanziell gefördert werden können. Zusätzlich können Austausche bzw. Projekte zu verschiedenen Themen stattfinden wie z.B. unser multilaterales Heroes-Projekt zum Thema Demokratieerziehung in den Schuljahren 2024-26.
Ein weiterer Baustein in der internationalen Vernetzung mit europäischen Schulen ist die Möglichkeit der Förderung von Einzelmobilitäten von SchülerInnen. D. h. SchülerInnen können mit der Unterstützung von EU-Geldern kurze oder längere Gastaufenthalte an einer Schule im EU-Ausland verbringen. Nicht zuletzt haben auch viele LehrerInnen die Bereitschaft gezeigt, eine von der EU finanzierte Fortbildung im EU-Ausland wahrzunehmen – ein zentraler Baustein, nicht nur um Fachkenntnisse aufzufrischen, sondern auch um Kontakte zu LehrerInnen an anderen Erasmus-Schulen zu knüpfen, was unsere Reise in das Erasmus-Netzwerk komplimentiert und neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bieten kann.
Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Heroes“ beschäftigt sich das Gymnasium Kirchseeon dieses und nächstes Schuljahr in der 9. und 10. Jahrgangsstufe mit dem Thema Demokratiebildung. In Zusammenarbeit mit Schülern aus Litauen, Spanien und Belgien werden verschiedene Begegnungen und Aktivitäten organisiert, um die Bedeutung von Demokratie und die Rolle von „Helden“ in der Gesellschaft zu erforschen. Das Projekt fördert den interkulturellen Austausch und ermöglicht es den Schülern, sich mit demokratischen Werten und deren Verteidigern auseinanderzusetzen.
Ein Highlight des Projekts war der Besuch einer ersten litauischen Delegation in Kirchseeon vom 24. November bis 1. Dezember 2024. Die Schüler hatten die Gelegenheit, die „Heldenausstellung“ in Rosenheim zu besuchen, um verschiedene historische und moderne Helden zu kennenlernen. Dabei wurden nicht nur bekannte Persönlichkeiten wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Nelson Mandela und Colin Kaepernick vorgestellt, sondern auch deren Engagement für demokratische Werte wie Freiheit, Gleichberechtigung und Toleranz.
Im Anschluss führten die Schüler Gruppenrecherchen zu weiblichen Heldinnen durch, analysierten deren Eigenschaften und Ziele und erstellten Interviews zwischen den heldenhaften Frauen und Männern, in denen die Werte und Botschaften dieser Persönlichkeiten dokumentiert wurden.
Eine besondere Führung erhielten die Schüler in München, wo sie historische Widerstandsstätten besichtigten, die wichtige Zeugnisse für den Kampf für gegen den Nationalsozialismus im Dritten Reich darstellen. Ein weiteres kulturelles Highlight für die Schüler war der Besuch des Perchtenmuseums in Kirchseeon, wo sie mehr über das von der UNESCO anerkannte Immateriellen Kulturerbe erfuhren und live am Perchtenlauf teilnahmen.
Das Projekt wird 2025 mit Treffen in Belgien (März), Litauen (Juni) und Spanien (Oktober) fortgesetzt. Dieses Projekt trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und das Bewusstsein für den europäischen Gedanken zu stärken.
Erstmalig planen wir in diesem Schuljahr drei Schüler und Schülerinnen der 11. Jahrgangsschule an Partnerschulen im EU-Ausland zu schicken, u.a. nach Mol in Belgien. Sie werden dort nicht nur den Alltag in einer anderen Schule und die Gepflogenheiten in einem anderen Land kennenlernen, sondern sich auch einem „Forschungsthema“ widmen. Die Erkenntnisse der Schüler zu Themen wie Diversität oder Förderung von unterschiedlichen Begabungen werden uns helfen, unsere Schulentwicklung voranzutreiben.
In diesem Schuljahr konnten sich Frau Wiese und Frau Guttenthaler zum Thema Demokratie in der EU fortbilden und so hervorragend auf das Heroes-Projekt vorbereiten. Weitere Fortbildungen sind in Planung: Frau Frisch und Frau Reiter werden sich zum Thema „Gesundheit und Wohlbefinden in der Schule“ informieren, um diese Kenntnisse im neu gegründeten Arbeitskreis einzubringen. Frau Dressler wird sich zum Thema Achtsamkeit und Outdoor-Aktivitäten fortbilden und damit neue Erkenntnisse für die bewegte Klasse heimbringen.